Augarten-Protestcamp abgebrannt

Das Protestzeltlager der Besetzer des Augartenspitzes wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag, wie es im Wienerischen so poetisch heißt, „warm abgetragen“. Ganz unpoetisch gesagt ist es in den frühen Morgenstunden am Montag schlicht abgebrannt. Nun fragt man sich natürlich, wie so etwas (siehe Fotos) nach einem derart verregneten Tag passieren konnte. Eine hinuntergefallene Zigarette oder sonstige Unachtsamkeit? Schwer vorstellbar, dass die bei diesen Verhältnissen derart verheerende Auswirkungen haben.

Behörden: Keine Brandstiftung

Brandstiftung schließen die Behörden allerdings aus. Interessant freilich, dass die Schriftführerin des Vereins „Freunde des Augartens“, Monika Roesler-Schmidt, gegenüber dem ORF ebenfalls nicht von Brandstiftung ausgeht, auf der Homepage des Vereins http://erlustigung.wordpress.com/ allerdings sehr wohl von Brandlegung ausgegangen wird. Roesler-Schmidt  erklärt auch, dass es keine Drohungen gegeben habe, (siehe auch http://wien.orf.at/news/stories/2646706/) während Jutta Matysek vom selben Verein der Zeitung „heute“ (und auch dem Autor dieser Zeilen) gegenüber solche Drohungen behauptet. (in der Print-Ausgabe von heute früh wird sie folgendermaßen zitiert: „Wir wurden öfters angefeindet. Im Eingangsbereich des Zeltes waren eindeutig Spuren zu erkennen.“)

Zum Glück kein Personenschaden

Während des Brandes war übrigens zum Glück keiner der Besetzer anwesend, obwohl – den Aussagen von Matysek zufolge – sonst nahezu immer zumindest ein Protestierer dort übernachtet. Ein glücklicher Zufall? Politische Reaktionen gibt es seitens der FPÖ, die in gewohnt deftiger Manier gegen das Augarten-Protestcamp zu Felde zieht und die Besetzer auffordert, für die Schäden selbst aufzukommen sowie von den Grünen, die auf ihrer Homepage um Spenden bitten, um das Protestcamp wieder errichten zu können.

Position der ÖVP ist klar

Wir haben uns immer wieder gegen das Protestcamp ausgesprochen und halten dementsprechend auch wenig davon, wenn die Zeltstadt nun wieder aufgebaut wird. Gleichzeitig hoffen wir natürlich, dass es sich nicht um einen Brandanschlag handelt – denn wir setzen auf politischen Diskurs und halten  nichts von gewalttätigen Handlungsweisen, noch dazu wenn potentiell Menschen gefährdet sein könnten. Der Autor (BO Paul Hefelle) hat sich am Tag des Brandes gleich in der Früh vor Ort informiert und mit den Besetzern gesprochen; Dabei wurde diese unsere Haltung auch klar zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig muss freilich die Frage erlaubt sein, welche Materialien in den Zelten gelagert waren, damit – wenn man Brandstiftung tatsächlich ausschließen kann – ein derart schneller und intensiver Brand ausbrechen konnte. Im Vordergrund muss im Interesse der Bevölkerung wohl auch geklärt werden, ob sich ein derartiger Vorfall wiederholen könnte. Denn keiner kann Interesse haben, dass das nächste Mal möglicherweise ein Brand ausbricht, der Personen und umliegende Gebäude in Mitleidenschaft zieht.
Nachträgliche Ergänzung: Nachdem die Besetzer mittlerweile auch per Presseaussendung auf der Brandstifter-Theorie beharren und so Mitleid heischen und Spenden für den Wiederaufbau sammeln wollen, haben wir per Presseaussendung notwendige Klarstellungen getroffen:
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140515_OTS0256/vp-hefelle-zu-augartenspitzbrand-jetzt-muss-schluss-sein

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